Cash Management

Zahlungsmoral sinkt bei Unternehmen

iStock, Natee127

"Cash is king", diese alte Management-Weisheit ist in Deutschland brandaktuell. Denn offene Forderungen werden in Deutschland immer später beglichen. Nach Angaben der Auskunftei Crif wurden Rechnungen im ersten Halbjahr erst nach durchschnittlich 53,2 Tagen bezahlt. Das sind acht Tage mehr als 2023. Zahlungsverzug signalisiert immer auch wirtschaftliche Probleme bis hin zu einer drohenden Insolvenz. Umso wichtiger wird professionelles Cash-Management.

Cash Management bedeutet die Optimierung aller betrieblichen Zahlungsströme. Je größer und internationaler ein Unternehmen ist, desto wichtiger wird die kurzfristige Finanzdisposition, auch Treasury genannt. Oberstes Ziel von Cash Management ist die Sicherung der Liquidität unter den Nebenbedingungen der Rentabilitätsmaximierung und Risikominimierung.

Wichtige Maßnahmen

Aus der lang-, mittel- und kurzfristigen Unternehmensplanung leitet sich die Liquiditätsplanung ab. Sie zeigt mögliche Liquiditätsüberschüsse und -unterdeckungen. Für das Cash Management sind kurzfristige und bei großen Kapitalbewegungen auch tägliche Übersichten erforderlich. 

  • Vorräte: Ein aufgeblähtes Sortiment mit vielen Produktvarianten führt ebenso zu einer unnötigen Kapitalbindung bei den Vorräten wie lange Durchlaufzeiten in der Produktion, zu hohe Sicherheitsbestände und zu viel Ausschuss. Schöpfen Sie alle Möglichkeiten der Produktionsoptimierung und Vorratslogistik aus. Die Digitalisierung ermöglicht heute bereits eine KI-basierte Automatisierung.
  • Debitoren: Sorgen Sie mit einem professionellen Forderungsmanagement dafür, dass Ihre Kunden schnell zahlen. Stellen Sie alle Verträge auf den Prüfstand, um Zahlungsziele und Konditionen zu optimieren. Vor allem im Projektgeschäft sind alle Prozesse zur schnellen Abrechnung und Zahlungsfreigabe zu gestalten. Nutzen Sie auch die Vorteile des Forderungsverkaufs. Factoring und Forfaitierung sind bewährte Lösungen von speziellen Finanzdienstleistern auch im großen Verbund der regionalen Volks- und Raiffeisenbanken. 
  • Kreditoren: Handeln Sie auf der anderen Seite bei Ihren Lieferanten lange Zahlungsziele aus, wenn Sie über eine entsprechende Marktmacht verfügen. Schließen Sie sich dazu mit Partnern aus Ihrer Branche oder Region zu Einkaufsgemeinschaften zusammen.
  • Anlagen: Prüfen Sie, welche Vermögenspositionen betrieblich wirklich notwendig sind. Alle Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Geschäftsausstattungen, die Ihr Kerngeschäft nicht fördern, können Sie verkaufen und falls nötig wieder zurückleasen (Sale-and-Lease-back). Auch hier bietet die Volksbanken-Gruppe passende Finanzierungslösungen.
  • Kosten: Versuchen Sie so viele Fixkosten wie möglich variabel zu gestalten, damit Sie schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren können und nicht unnötig Liquidität abfließen lassen müssen. Professionalisieren Sie daher Ihr Vertragsmanagement. Auch die Fremdvergabe von Leistungen (Outsourcing) kann sinnvoll sein, solange die Qualität, Flexibilität und Kontrolle gegeben sind. Reduzieren Sie weiterhin Ihre Gemeinkosten (Overhead).

Die Verrechnung unternehmensinterner Forderungen und Verbindlichkeiten, auch von Tochterunternehmen, über Ihre Bankkonten (Netting) bei verschiedenen Instituten ist eine weitere wichtige Möglichkeit, um unnötige Zahlungsströme und damit verbundene Kosten zu vermeiden. Wir bieten hierzu individuelle und dennoch automatisierte Lösungen an.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Ihr Cash Management optimieren möchten.

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