Nörgler im Team

Sand im Getriebe minimieren

iStock, fizkes

In Unternehmen gibt es Macher, Kreative, Mitläufer und Experten, aber auch immer wieder Bedenkenträger, die alles kritisch sehen und am liebsten auf der Bremse stehen. Sie haben meist zu jeder Lösung ein passendes Problem. Gegen gesunde Skepsis ist nichts einzuwenden. Problematisch ist nur chronische Nörgelei, die irgendwann alle nervt, den Teamspirit lähmt, Ihre Führungsautorität untergräbt und notwendige Veränderungsprozesse aufhält. 

Nörgler erkennen

  • Körpersignale: Nörgler sind eher Pessimisten und Perfektionisten mit großer Angst vor Fehlern. Ihr Körper nimmt daher häufig eine Abwehrhaltung ein, wie z. B. aufrechter Oberkörper, verschränkte Arme, Stirnrunzeln, verkrampfte Hände.
  • Sprache: Nach John P. Kotter, der Widerstände in Unternehmen seit vielen Jahren erforscht, bremsen Nörgler und Bedenkenträger sprachlich auf vier Arten: durch Panikmache, Verzögerung, Verwirrung und Lächerlichmachen.
  • Kollegen: Nörgler strahlen mit Ihrer negativen Denkweise und Energie auf andere Mitarbeiter aus. Sie demotivieren Teams und verbreiten schlechte Stimmung. Kollegen runzeln die Stirn und verdrehen die Augen, wenn sie reden. Schlimmstenfalls sind Nörgler isoliert und Mobbingopfer.

Nörgler entschärfen

  • Trennung: Wenn es das Arbeitsrecht zulässt, trennen Sie sich von wenig konstruktiven Nörglern, auch wenn es eine Abfindung erfordert. Diese „Investition“ holen Sie später durch Zeitgewinn und besseres Teamklima wieder rein.
  • Integration: Konstruktive Bedenkenträger zeichnen sich durch Vorsicht, Sorgfalt und Erfahrungen aus. Nutzen Sie diese „Worst-Case-Experten“. Richtig eingesetzt, sind Skeptiker ein Korrektiv bei überschäumendem Optimismus. Kotter spricht in diesem Zusammenhang davon, besser „die Löwen einzuladen“ als gegen sie zu kämpfen.
  • Kommunikation: Gehen Sie mit Nörglern respektvoll um. Vermeiden Sie persönliche Angriffe. Das führt möglicherweise nur dazu, dass sich die anderen mit dem Bedenkenträger solidarisieren. Wechseln Sie auf eine souveräne und faire Kommunikationsebene. Halten Sie auch keine langen und bekehrenden Reden. Kommunizieren Sie lieber einfach und klar. Durch immer wieder passend eingestreute Geschichten aus dem Unternehmen erreichen Sie eine höhere emotionale Aufmerksamkeit als durch nüchterne Zahlen und Fakten.

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